Sismondi

[224] Sismondi (Simongdi), Jean Charles Léonard Simonde de, ein ausgezeichneter, obwohl von protest. Befangenheit nichts weniger als freier Historiker, geb. 1773 zu Genf, aus Italien stammend, war während der 1. franz. Revolution mehrmals gefangen, verwaltete nachher mehre Aemter in seiner Vaterstadt, gab in den 30ger Jahren mit Blanqui u.a. ein Journal für Nationalökonomie heraus und st. 1842. Sein bestes Werk ist: »De la littérature du midi de l'Europe« (Paris 1813, 4. Aufl. 1840, 4 Bde.; deutsch von B. Hain, Lpz. 1815), sein schlechtestes wohl die Geschichte der ital. Freistaaten des Mittelalters (Zürich 1807–8, letzte Aufl. 1840 zu Paris in 10 Bdn.). Lieferte außerdem eine Geschichte der Wiedergeburt der Freiheit in Italien (1832), des Falles des röm. Weltreiches und der Kultur von 250–1000 nach Chr. (1825), staatswirthschaftliche, politische Schriften und Aufsätze, auch einen historischen Roman und arbeitete bis an sein Lebensende an seiner »Histoire des Français« (Par. 1811–43), die 31 Bände um faßt. F. A. A. Mignet schrieb über das Leben und die Werke S.s. Paris, 1845.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 224.
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