Smyrna

[236] Smyrna, türk. Ismir, türk. Seestadt in Kleinasien, mit 150000 E., ist Sitz eines griech., armen. u. kath. Erzbischofs, eines Pascha, hat Fabrikation von Baumwolle- u. Seidewaaren, namentlich aber von Teppichen. S. ist Hauptplatz für den levantinischen Handel, vermittelt die Ausfuhr der kleinasiat. Erzeugnisse (Teppiche, Seide, Kamelgarn, Galläpfel, Wachs, Rosinen, Südfrüchte, Apothekerwaaren) und die Einfuhr der europ. Fabrikate, daher sind in S. viele Abendländer niedergelassen und haben alle Handelsstaaten daselbst Konsulate. S. war äolische Kolonie, gehörte hierauf zum jonischen Bunde, wurde im 7. Jahrh. von dem lyd. Könige Sadyattes zerstört, erst von Antigonus und Lysimachus (den Diadochen) wieder aufgebaut; sie wurde bald Haupthandelsplatz u. blieb es durch das Mittelalter hindurch bis jetzt.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 236.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: