Stenographie

[325] Stenographie, griech.-deutsch = Engschreibekunst, ist die Kunst, vermittelst Abkürzungen u. Zeichen schnell u. auf wenig Raum zu schreiben, wird besonders gebraucht, um einen mündlichen Vortrag (Reden, akademische Vorlesungen etc.) wortgetreu wiederzugeben. Schon die alten Griechen und Römer bedienten sich einer abgekürzten Schrift (vgl. Tiro), das Mittelalter ebenfalls; in neuester Zeit wurde die S. nach bestimmten Regeln (nicht nach Willkür der Einzelnen) von den Engländern ausgebildet, als das Publikum die Parlamentsreden wortgetreu lesen wollte. Die deutsche S. (Redezeichenkunst) wurde von Gabelsberger und nach anderer Methode von Stolze ausgebildet, welche ihre Methoden in eigenen Schriften dargestellt haben.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 325.
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