Taube

[418] Taube, lat. columba, artenreiche Gattung der hühnerartigen Vögel, mit an der Spitze gewölbtem Schnabel u. durch eine Knorpelschuppe bedeckten Nasenlöchern, der Schwanz mit 12–14 Federn, ihr Federkleid meist sehr schön mit metallisch glänzenden Farben, besonders an Brust, Hals u. Schultern. Es sind [418] friedliche, in strenger Monogamie lebende Vögel, die sich von Früchten, Beeren u. Sämereien nähren. Sie brüten öfters im Jahr und legen 2, selten 4 bis 6 Eier, die das Männchen mit ausbrüten hilft. Die Ringel-T. (c. palumbus), die größte der bei uns wild lebenden Arten, 16'' lang, 30'' breit, mit weißen Flecken an den Seiten des Halses; die Holz-T. (c. oenas), ähnlich der Vorigen und wie diese in den Laub- und Nadelwäldern Europas, aber ohne die weißen Flecken; die Turtel-T. (c. turtur), die kleinste europ. T., mit einem schwarzen, weiß gescheckten Fleck an den Seiten, bekannt durch ihre zärtliche Lockstimme; die Lach-T. (c. risoria), isabellfarbig mit schmalem Halsband, das Männchen mit dem Lachen ähnlicher Stimme, häufig Stubenvogel. Die Wander-T. (c. migratoria) 18'' lang, Kopf, Rücken und Bürzel schön aschblau, der Nacken goldgrün, Brust weinroth, Bauch weiß; sie lebt in Schaaren von vielen Millionen in Nordamerika, unternimmt große Wanderungen, verwüstet Wälder und Felder, wird zu Taufenden erlegt; die Felsen-T. (c. livia), wild an den Küsten des Mittelmeeres, mit grün schillerndem Hals u. 2 schwarzen Binden auf den Flügeln, Stammrasse unserer zahmen Haus-T. (c. livia domestica), von der zahlreiche Spielarten existiren, wie Feld-, türk., Helm-, Kropf-, Pfauen-, Trommel-T. etc.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 418-419.
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