Demut

[139] Demut ist die aus dem Bewußtsein eigener Unvollkommenheit oder Niedrigkeit entspringende Ergebenheit, sich Gottes Willen unterzuordnen. Die wahre Demut geht aus religiöser Gesinnung hervor und ist ein Kennzeichen echter Herzensbildung, die falsche entspringt dem Egoismus oder der Eitelkeit. Den Menschen gegenüber geziemt nicht Demut, sondern Bescheidenheit. Diese ist die aus richtiger Selbsterkenntnis entspringende Mäßigung in der Selbstschätzung und den Ansprüchen (s. d.).

Quelle:
Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 51907, S. 139.
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