petitio principii

[429] petitio principii (lat.), Erschleichung des Grundes, heißt ein Fehler im Beweisen, der darin besteht, daß man einen Satz, der selbst erst bewiesen werden müßte, als Beweisgrund anführt. So begeht Kant eine petitio principii, wenn er die Apriorität der Raum- und Zeitanschauung von der Notwendigkeit und Allgemeinheit mathematischer Lehrsätze ableitet, die keineswegs feststeht, vielmehr selber erst aus der Apriorität von Raum und Zeit folgen würde.

Quelle:
Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 51907, S. 429.
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