Coca

[323] Coca.

Coca, Monard, ist ein kleiner Baum oder Strauch in America, etwan einer Elle hoch. Sein Laub vergleichet sich dem Myrtenlaube, oder, wie ein und andere haben wollen, mit dem Laube des Gerberbaumes, ist weich und grün. Seine Frucht siehet als wie Trauben, und roth, als wie die Heidelbeeren, wann sie beginnen reiff zu werden, auch eben so dicke, und so schwartz, wann sie sind völlig zeitig worden. Zu solcher Zeit muß das Laub aufgesammlet, getrocknet und verwahret werden.

Die Westindianer bedienen sich des Cocakrautes, als wie die in Ostindien des Betels, und die Europäer des Tabacks. In Peru ist es sehr gebräuchlich; es stärcket und ersetzet die verlohrnen Kräfte, stillet den Durst und nähret wol. Sie vermischen es mit gebrannten Austerschalen, und machen Pillen draus, die sie eine gute Zeit im Munde behalten, und nach aller Lust zu kauen pflegen.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 323.
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