Flos Adonis

[460] Flos Adonis.

Flos Adonis, Park. Raji Hist.

Adonis flore rubro, Ger.

Adonis hortensis flore minore atro-rubente, C. B.

Adonis vulgo, aliis Eranthemum, J. B.

Eranthemum, Tab.

Adonium, Tab.

teutsch, braune Mägdlein, Corallenblümlein, Margaritenblümlein.

Ist eine Ranunculart, oder ein Gewächs, welches seine Stengel zu anderthalben bis auf zwey Fuß hoch fort treibet, die sind untenher rauch, gerade, rund, voll holer Streiffe, inwendig hol, und theilen sich in einen Hauffen kleine Zweiglein. Die Blätter sind gar sehr zerkerbt, wie die an der Chamille, und stehen eins ums andere an den Stengeln, haben einen etwas scharffen Geschmack, und eine schöne grüne Farbe. Die Blumen wachsen auf den Spitzen der Zweige, und bestehen eine jede aus vielen rothen Blätterlein und einigen blauen Fäslein, welche[460] mit einander in einem fünffblättrigen Kelche stecken. Diese Blume stehet auf einem ziemlich langen Stiele: und darauf folget, wann sie ist abgefallen, eine länglichte Frucht, welche spitzige, grüne Samen enthält. Die Wurtzel ist viel dünner als der kleine Finger, schlecht und einfach, von grunichten unangenehmen Geschmack. Dieses Gewächse wächst auf dem Felde, unter dem Getraide: es führet viel Saltz und Oel.

Es eröffnet, treibet den Schweiß, ist gut zum Stein und Reissen in den Lenden.

Der Titel dieses Krauts ist aus der Fabel hergenommen, in welcher stehet, daß eines gewissen Cyprischen Königes Sohn Adonis, als ihn ein Hauer ums Leben gebracht, von der Venus in diese Blume sey verwandelt worden, die man für eine Anemonen Gattung angesehen.

Eranthemum, ἐράνϑημον, kommt von ἔρευϑος, rubor, die Röthe, und ἄνϑος, flos, eine Blume, dieweil die Blume dieses Krautes roth aussiehet.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 460-461.
Lizenz:
Faksimiles:
460 | 461
Kategorien: