Leztes Toilettengeschenk

[117] Zart Aeuglein zu winken,

Die Mägdlein jetzund han;

Ihr Angesicht zu schminken,

Groß Fleiß sie legen an.


Ihr Haupt thun sie beladen,

Mit Gold und Perlen schon;

Und sollten sie's bezahlen,

Sie brächten nichts davon.


Sie müssen seyn geschmücket,

Daß es nur hab groß Schein;

Ob sie schon Armuth drücket,

Geborget muß es seyn.


Daß man sie doch lieb habe,

(Wenn ja solchs hülfe nicht,)

So gebens selbst aus Gaben,

Wie man erfährt und sicht.[117]


Wenn sie den Knaben haben,

Und jeder bezahlt will seyn,

Muß viel zum Juden traben,

Was vor gab großen Schein.

Quelle:
Achim von Arnim und Clemens Brentano: Des Knaben Wunderhorn. Band 3, Stuttgart u.a. 1979, S. 117-118.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Des Knaben Wunderhorn
Ludwig Achim's von Arnim sämtliche Werke: Band XVII. Des Knaben Wunderhorn. Alte deutsche Lieder, gesammelt von L. A. v. Arnim und Clemens Brentano. Band 3
Sämmtliche Werke, Neue Ausgabe. Herausgegeben von Bettina von Arnim und Wilhelm Grimm. Band 06: Des Knaben Wunderhorn I und II. - Reprint der Ausgabe von 1857
Des Knaben Wunderhorn Band 2
Des Knaben Wunderhorn. Alte deutsche Lieder, gesammelt von L.A.v. Arnim und Cl. Brentano. Neu bearbeitet von Anton Birlinger und Wilhelm Crecelius; ... in Holz geschnitten von C.G. Specht: Band. 1
Ludwig Achim's Von Arnim Sämmtliche Werke: Des Knaben Wunderhorn. T. 3 (German Edition)