Ihr ümmer ümbs Bändel zu seyn/ ist ihm nicht müglich

[154] Ode Jambo-Trochaica.


Tausendschöne Margaris/

deine Brüste/ gantz gewiß/

sind zween Zokker-Ballen.

Lächelstu/ so kan man sehn

zweyunddreyssig Bärlen stehn

zwischen Mund-Korallen.

Von seidnen Bändern gleisst dein Zopff/

doch hastu auch Verstand im Kopff?


Lihderlicher alß Petron

zwikkt Cytherens kleiner Sohn

mich bald forn/ bald hindten.

Drümb so brech ich gern diskret/[155]

wenn der Mohnd am Himmel steht/

deine Hyazinthen.

Doch kaum daß dan Aurora blizzt/

bün ich dir auch schon außgeflizzt!


Wo/ von Bluhmen bundt ümbblinckt/

Aganippens Silber springt

zwischen Rohsen-Sträuchen/

sträkke ich mich froh und frey/

itzt steh andern Schäffern bey/

die daß bässer bräuchen!

Ich commentire unterdeß

den göldnen Aristoteles.


Quelle:
Arno Holz: Dafnis. München 1904, S. 154-156.
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