27. Summula

[208] Nachtrag


Keine Seele bekümmerte sich um den davongelaufnen, von seinem Siegwagen herabgepurzelten Deklamator. Doch lachte man ihm allgemein nach. Ein Mann von Belesenheit – wenigstens im Junistück der Minerva von 1804, wo die Notiz steht – sagte sehr laut: Nieß hab' es mit seinem Namengeben gemacht wie die Einwohner von Nootka, welche Gott den Namen Quautz geben; der Mann hatte verbindlich für Theudobach reden wollen; aber in der Eile war ihm auf der Zunge das Lob in Essig umgeschlagen.

»Fährt man so fort,« sagte ein Korrespondent einer ungelehrten[208] Gesellschaft, »so weiß am Ende keiner von uns, was er geschrieben, und der halbe Meusel sitzt im Sand.« –

Der Hauptmann nahm – mit einer kurzen Entschuldigung, daß er sich seines Geschlechtnamens so öffentlich angenommen, und mit einer besonderen Verbeugung an Theoda – schnell seinen Rückzug; – und die Menschen sahen seinem Kopfe nach.

Ungefähr tausendunddreihundert Siegkränze – folglich gerade soviel als Theagenes von Thasus in den griechischen Spielen erbeutet – trug er auf seinem Kopfe, seinen Schultern und seinem Rücken davon; – aber warum?

Quelle:
Jean Paul: Werke. Band 6, München 1959–1963, S. 208-209.
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