Einsamkeit

[122] Wie eine trübe Wolke

Durch heitre Lüfte geht,

Wann in der Tanne Wipfel

Ein mattes Lüftchen weht:


So zieh' ich meine Straße

Dahin mit trägem Fuß,

Durch helles, frohes Leben,

Einsam und ohne Gruß.


Ach, daß die Lust so ruhig!

Ach, daß die Welt so licht!

Als noch die Stürme tobten,

War ich so elend nicht.

Quelle:
Wilhelm Müller: Gedichte. Berlin 1906, S. 122.
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