Rübezahl spielet einen Fisch-Tantz.

[147] Eben vorgedachter Pferdeschmückers Geselle erzehlete mir auch / daß er auff eine andere Zeit auff dem wolbekanten Gebürge gewesen / und droben Lustes halben spatzieren gegangen / da er in dem schwartzen Teiche sol mit grosser Bestürtzung gesehen haben /wie bald ein ungeheurer Hecht / bald ein grosser Karpe / bald eine mächtige Forelle / bald ein dicker Weißfisch / etc. Aus dem Wasser in die Höhe gesprungen / unn kunter bunte Täntze gemachet habe. Alle Arten Fische aber waren ihm fürgekommen wie sie gantz güldene Schuppen gehabt hetten / und silberne Floßfedern. Nach dem verrichteten Wasser-Tantze da hette er wahr genommen / daß der gantze Teich obenwerts voll lauter Fische gestanden; Welche unter einander gekribbelt und gewibbelt hetten / daß ihme die Haut bald drüber geschauret / und er auch schnelle von solchen Spectackel weggelauffen.

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Praetorius, Johannes: Des Rübezahls Dritter und gantz Nagel-neuer Historischer Theil. Leipzig, Arnstadt 1673, S. 147-148.
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