Dritte Szene

[78] Ebendaselbst. Ein Schlachtfeld.


Getümmel. König Johann und Hubert treten auf.


KÖNIG JOHANN.

Wie geht der Tag für uns? O sag mir, Hubert!

HUBERT.

Schlecht, fürcht' ich; was macht Eure Majestät?[78]

KÖNIG JOHANN.

Dies Fieber, das so lange mich geplagt,

Liegt schwer auf mir: oh, ich bin herzlich krank!


Ein Bote tritt auf.


BOTE.

Herr, Euer tapfrer Vetter, Faulconbridge,

Mahnt Eure Majestät, das Feld zu räumen;

Geruht zu melden ihm, wohin Ihr geht!

KÖNIG JOHANN.

Sagt ihm, nach Swinstead, dort in die Abtei.

BOTE.

Seid gutes Mutes, denn die große Hülfsmacht,

Die hier erwartet ward vom Dauphin, ist

Vorgestern Nacht auf Goodwin-Strand gescheitert.

Die Nachricht kam bei Richard eben an:

Schon fechten die Franzosen matt und weichen.

KÖNIG JOHANN.

Weh mir! Dies Fieber brennt mich grausam auf

Und läßt mich nicht die Zeitung froh begrüßen.

Fort denn nach Swinstead! Gleich zu meiner Sänfte!

Schwachheit bewältigt mich, und ich bin matt.


Alle ab.


Quelle:
William Shakespeare: Sämtliche Werke in vier Bänden. Band 3, Berlin: Aufbau, 1975, S. 78-79.
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