|
[659] Trostpsalm der Christlichen Kirchen, welcher Gottes dienst wider die feind erhalten.
1.
Groß ist der HEGR vnd hoch berhümpt,
bekant alhie auff erden,
Der seinen sich mit ernst annimpt
die hie verachtet werdē,
Seinr heilgen gemein,
die recht Christen sein,
gehorcht seiner stimm
gleich wie Jerusalem,
die wil Er ewig schützen.
2.
Das hat die welt verdrossen sehr,
die sich dagegen rhümet,
Trutzt auff jr macht, jr salsche leer
auffmutzt vnd hoch verblümet:
Ir list vnd gewalt
braucht sie manigfalt,
wüt vnd thut jr best,
dennoch muß sie zu letst
an all jr macht verzagen.
3.
Sie können widerstreben nicht
deinr macht vnd starcken hande:
Alln hohmut deine krafft zerbricht
zu wasser vnd zu lande:
Das han wir erfarn,
du thust sie nit sparn,
Herr du trewer hort,
damit erheltst dein wort,
daß dich die frommen preisen.
4.
Darumb dein Nam ist hoch geehrt,
vnd frewen sich die Christen,
Die du hast durch dein wort vermehrt
vnd rhust sie täglich fristen,
Du hast außgebreyt
gnad vnd grechtigkeyt:
des frewen wir vns,
daß wir han deine gunst,
vnd deines worts geleben.
5.
Des frewet euch, jr Christen all,
die jr kennt seinen Namen.
Lobt Got frölich mit grossem schall,
vnd halt am wort zusamen,
Das Ewig bestehe
vnd nimmer zergehe,
gepreißt vnn verkündt
von gschlecht zu kindes kind,
daß sich all welt bekere.
6.
Preiß, ehr vnd lob dem höhsten got,
der vns auß nicht geschaffen,
Vnd durch seinn Son erlöset hat
vons Teuffels gwalt vnd waffen,
Im Heiligen geyst
wir im allermeyst
rhum sagen vnd danck
hie vnser leben lang,
vor aller welt bekennen.
Buchempfehlung
Die beiden »Freiherren von Gemperlein« machen reichlich komplizierte Pläne, in den Stand der Ehe zu treten und verlieben sich schließlich beide in dieselbe Frau, die zu allem Überfluss auch noch verheiratet ist. Die 1875 erschienene Künstlernovelle »Ein Spätgeborener« ist der erste Prosatext mit dem die Autorin jedenfalls eine gewisse Öffentlichkeit erreicht.
78 Seiten, 5.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Michael Holzinger hat sechs eindrucksvolle Erzählungen von wütenden, jungen Männern des 18. Jahrhunderts ausgewählt.
468 Seiten, 19.80 Euro