Aeußere Kräfte

[103] Aeußere Kräfte werden bei Betrachtung eines Körpers oder eines sonstigen materiellen Systems (s.d.) diejenigen Kräfte genannt, die von außerhalb des Systems (von nicht zum System gehörigen Ausgangspunkten) auf Teile des Systems wirken, im Gegensatze zu den inneren Kräften, die zwischen Teilen des Systems selbst tätig sind. Die äußeren Kräfte, die an einem Körper angreifen, können Massenkräfte oder Oberflächenkräfte sein. Erstere wirken auf die Massenteilchen ohne Rücksicht auf die Begrenzung des Körpers, wie die Erdanziehung, Zentrifugalkraft und das aus beiden resultierende Eigengewicht. Letztere beeinflussen die Oberflächenelemente unabhängig von den gerade anliegenden Massenteilchen, wie der Atmosphärendruck, Reibungen, Stützenreaktionen, sie rühren von angrenzenden fremden Körpern her. Bei technischen Berechnungen gestattet man sich vielfach, Massenkräfte, insbesondere das Eigengewicht, durch eine Anzahl Oberflächenkräfte zu ersetzen. – S.a. Aktivkräfte, Aeußere Arbeit, Träger u.s.w.

Weyrauch.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 103.
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