Auflösung [2]

[362] Auflösung nennt man die Ueberführung fester Körper in den flüssigen Aggregatzustand mit Hilfe einer Flüssigkeit, des »Lösungsmittels«.

Die Maximalmenge, bis zu der ein fester Körper sich in einer bestimmten Menge des Lösungsmittels auflösen kann, hängt von seiner Löslichkeit oder Lösungstension (s.d.) der Flüssigkeit gegenüber ab, d.h. seinem Bestreben, sich in dieselbe hinein zu verbreiten, wie es durch den osmotischen Druck der diese Maximalmenge enthaltenden »gesättigten« Lösung gemessen wird. Dieser Druck fleht in völliger Analogie mit dem Dampfdruck von Flüssigkeiten und variiert, wie dieser, mit der Temperatur (s. Löslichkeit). Der Vorgang der Auflösung ist mit einer gewissen Wärmetönung, der Lösungswärme (s.d.), verbunden, die positiv und negativ sein kann, gewöhnlich das letztere. Das erstere, also eine Wärmeentwicklung, findet meist nur dann statt, wenn die Auflösung des festen Körpers mit einer chemischen Veränderung desselben verbunden ist, wie z.B. bei dem Auflösen von Metallen in Säuren oder bei Lösung von solchen Salzen in Wasser, welche Hydrate zu bilden vermögen.

Abegg.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 362.
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