Berg [2]

[692] Berg, im Bergbau, 1. gewöhnlich in der Mehrzahl Berge, auch unhaltiges, taubes Gestein nennt man dasjenige Gestein, das bei Herstellung der bergmännischen Baue auf wenig mächtigen Lagerstätten wegen des nötigen Raumbedarfes oder bei Arbeiten außerhalb der Lagerstätte, d.h. im Nebengestein mitgewonnen werden muß, wohl auch sich von selbst löst.

Um die Berge nicht fördern (s. Förderung) zu müssen, werden sie, soweit nicht mehr in Benutzung stehende Baue Platz bieten, zum Ausfüllen, d.h. Versetzen derselben verwendet, die hierzu bestimmten Berge heißen Versatzberge; der Rest der Berge wird zutage gefördert und als Haldenberge über die Halde gestürzt. Bei manchem Salzbergbau nennt man die Berge Unberge. Der Ausdruck Berge ist auch in den Tunnelbau übernommen worden, bei dem man von der Gewinnung, Bölzung und Förderung der Berge spricht.

2. Eine so stark geneigte Strecke, daß freie Förderung in ihr nicht mehr möglich ist.

Diejenigen Berge, auf denen die Last unter Anwendung einer Bremsvorrichtung abwärts gefördert wird, heißen Bremsberge, diejenigen, auf denen die Last mittels Haspels (Berghaspel)[692] aufwärts gefördert wird, Haspelberge; solche, die im Gestein angelegt sind, Gesteinsberge (s. Bremsbergförderung bezw. Haspelförderung).

3. Beim alpinen Salzbergbau heißt das zwischen zwei Stollenhorizonten gelegene Stück des Salzstockes ein Berg, es wird nach dem oberen Stollen benannt. Der senkrechte Abstand zweier Stollenhorizonte heißt Bergdicke (s. Sinkwerksbau).

Treptow.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 692-693.
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