[133] , plötzlich einsetzender starker Wind von kurzer Dauer, so beim Gewitter die Gewitterböen. Sie verleihen böiger Witterung den Charakter, der in unsern Gegenden meist bei nordwestlichen Winden auf der Rückseite der Zyklonen (s. Maxima und Minima, barometrische) auftritt.

Dem Eintritt der Bö geht das Herannahen einer, dunkeln, drohend erscheinenden, wulstartigen, zur Zugrichtung etwa senkrecht gestreckten Wolke voran, mit deren plötzlicher scheinbarer Auflösung die Bö, vorwiegend mit einem Schauer von Regen, Schnee oder Hagel, losbricht. Die Böen sind wohl als Luftwirbel mit horizontaler Achse gedacht, indem die aus der Wolke herabstürzende Luft, nachdem sie sich eine Strecke längs der Oberfläche bewegt hat, wieder gehoben wird, um später abermals, wenn die Bö fortgeschritten ist, in den absteigenden Teil des Wirbels zu geraten.


Literatur: Möller, Untersuchung über die Lufttemperatur und Luftbewegung in einer Bö, Meteorologische Zeitschr. 1884.

Großmann.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 133.
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