Bördelpresse

[134] Bördelpresse, eine zum Umbördeln starker Bleche bestimmte Presse.

Fig. 1–3 veranschaulichen die Konstruktion einer hydraulischen Bördelpresse [3]. Der schräg angeordnete Preßkolben e trägt den Arbeitsstempel f, der die vorstehende Kante des Werkstückes gegen den Unterstempel c biegt. Ober- und Unterstempel sind auswechselbar. In Fig. 1 und 2 ist die Biegekante des Arbeitsstempels zum Bördeln des Flammrohres v rund, in Fig. 3 zum Bördeln des ebenen Werkstückes w gerade. Das Gestell a ist an seinem oberen Ende als Wasserdruckzylinder ausgebildet, an seiner Vorderfläche trägt es den Zylinder s mit dem Druckzylinder p und dem zum Festhalten des Werkstückes dienenden Stempel r. Der Kolben o ist mit dem Deckel verbunden. Das Druckwasser tritt nach Oeffnung des Ventils m vom Akkumulator durch das Rohr l und wird durch das Rohr n in das Steuerventilgehäuse k und durch das Rohr g in eine ringförmige Höhlung um den Kolben e geleitet. Beim Abstellen des Druckes auf die obere Fläche des Kolbens e wird dieser gehoben, da das Druckwasser mit der ringförmigen Höhlung in Verbindung bleibt. Mit dem einen Steuerhebel t wird Druckwasser durch das Rohr i in den Zylinder p, mit dem andern durch das Rohr h in den Zylinder d eingelassen, so daß der Oberstempel f niedergeht. Das Rohr, das bei der tiefsten Stelle des Kolbens e Druckwasser austreten läßt, dient zur Begrenzung des Kolbenhubes. Die Haltestempel r mit dem Zylinder p werden durch die Schraubenfeder q gehoben, sobald der Druck auf den Stempel abgestellt wird. Fig. 3 zeigt die Anordnung zum Umbördeln ebener Bleche. Es sind zwei Haltestempel r r vorhanden. Um das Umbördeln auf einer bestimmten, besonders einer gekrümmten Linie vornehmen zu können, bedient man sich zweier senkrecht verstellbarer Körner u u. die auf eine der Bördellinie parallel aufgezeichnete Markierlinie eingestellt werden.[134] Sobald die Körner in die Markierlinie eingesetzt sind, läßt man die Haltestempel r r und dann den Oberstempel niedergehen.


Literatur: [1] Fischer, Die Werkzeugmaschinen, Bd. 1, Berlin 1900. – [2] Zeitschrift für Werkzeugmaschinen und Werkzeuge 1899/1900, S. 249. – [3] D.R.P. Nr. 94547.

Dalchow.

Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3.
Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 134-135.
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