Bug [2]

[390] Bug, Büge, Winkelband, auch Kopfband, verbindet ein senkrechtes Holzstück (Säule, Stiel) mit einem daraufliegenden horizontalen Balken, gewöhnlich unter 45° gegen den Horizont geneigt, und hat vornehmlich den Zweck, die Tragkraft des horizontalen Balkens zu vergrößern, manchmal auch den vertikalen und horizontalen Konstruktionsteil gegeneinander abzusteifen.

Die Verbindungsart der drei Holzteile untereinander ergibt sich aus den beiden Fig. 1 und 2. Die Verbindung zwischen Säulen und Balken geschieht durch Verzapfung. Fig. 1 zeigt[390] den eingezapften Bug ohne Einlassung oder Versetzung, aber mit Sicherung durch Holznägel. – Fig. 2 zeigt den angeblatteten Bug mit zwei schrägen Blättern (deren Dicke gleich der halben Stärke des Buges) und einfachen, schrägen Stößen. – Die zweite Konstruktion ist fester als die erste, indem durch die Schrägblätter eine Vergrößerung, durch die Schrägstöße eine Verkleinerung der Winkel des Dreiecks, das Säule, Balken und Bug miteinander bilden, verhindert wird. Vgl. Dachstuhl.


Literatur: Handbuch der Architektur, 3. Teil, 1. Bd.: Konstruktionselemente, 3. Aufl., Darmstadt 1891, S. 122.

(† Guzmann.)

Fig. 1., Fig. 2.
Fig. 1., Fig. 2.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 390-391.
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