Congerienschichten

[475] Congerienschichten, die der jüngeren Tertiärformation (wahrscheinlich dem unteren Pliozän) angehörigen Schichten des österreichisch-ungarischen Tertiärbeckens, Oberitaliens und des Rhonebeckens, für die neben andern eine vorweltliche Muschel der Gattung Congeria charakteristisch ist.

In den Donauländern, besonders im Wiener Becken, wird die Schichtenstufe in zwei Abteilungen getrennt, 1. eine untere Brackwasserablagerung, bestehend aus ziemlich reinen Tonen mit untergeordneten Sandzwischenlagen bis über 100 m mächtig, als Inzersdorfer Tegel bezeichnet. Die Tone werden in großem Maßstabe zur Ziegel- und Backsteinherstellung verwendet; 2. eine obere Süßwasserablagerung, bestehend aus mächtigen Flußschottern und -sanden in flachen, talförmigen Rinnen und Mulden abgesetzt und als Belvedereschotter und -sande bezeichnet. Sie sind stark glimmerhaltig und von rostgelber Farbe, enthalten viel Gerölle von Milchquarz und größere von Urgebirgsgesteinen. Das Material wird zur Beschotterung von Straßen und zur Herstellung von Fußwegen verwendet.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 475.
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