Dampfchloren

[548] Dampfchloren, eine Operation der Zeugdruckerei, der die bedruckten Stückwaren unterworfen werden, um das Weiß der Stoffe zu regenerieren.

Durch das Seifen (bezw. andre Passagen) der bedruckten und gedämpften Waren wird selbst bei den echtesten Farben und bei vorsichtigem Arbeiten das Weiß beeinflußt. – Man unterscheidet Dampfchloren und Trockenchloren. Beim Dampfchloren werden die Stücke auf der Klotzmaschine mit einer schwachen Chlorkalklösung, der man etwas in Wasser suspendiertes Ultramarinblau zusetzt, imprägniert, worauf die Stücke durch einen mit Wasserdampf gefüllten Kasten gehen. Die nicht bedruckten Stellen benetzen sich mehr als die bedruckten; hieraus folgt, daß das Chlor auf die unbedruckt gebliebenen Stellen mit größerer Intensität einwirkt. Die Stärke der Chlorkalklösung richtet sich nach der Chlorechtheit der beim Druck angewendeten Farben. Anilinfarben werden in der Regel dem Dampfchlor nicht ausgesetzt. Das Dampfchloren findet beim Druck von Alizarinrosa und Türkischrot viel Anwendung.

Ad. Singer.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 548-549.
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