Doppelfenster

[5] Doppelfenster (Winterfenster, Vorfenster), ein zweites, entweder vor oder hinter dem Hauptfenster einzustellendes Fenster (s.d.).

Es dient dazu, den Wärmezustand eines geheizten Raumes möglichst zu erhalten; durch die zwischen beiden Fenstern gebildete Luftschicht wird der zu rasche Ausgleich der äußeren und inneren Temperatur verhindert sowie auch ein besserer Schutz gegen Luftzug, Staub u.s.w. erreicht. Im Sommer ist dies Doppelfenster wegzunehmen. Dessen Anordnung ist mannigfach. 1. Als Vorfenster außerhalb im Ladenfalz der Fenstergewände eingestellt, von leichtem aber harzreichem Tannenholz erstellt, wird entweder als Schiebefenster (s.d.) oder mit ein bis zwei beweglichen Flügeln ausgebildet, letztere nach innen oder nach außen aufgehend. 2. Als Winterfenster, hinter dem Hauptfenster in einer gemeinsamen Futterrahme angebracht. Dabei ist zu beachten: a) daß die hintereinander liegenden Flügel beim Oeffnen sich flach aufeinander legen, um Verbruch der Scheiben zu vermeiden, b) daß die Sprossen und Querhölzer möglichst wenig Licht wegnehmen, also aufeinander passen. 3. Bei sehr großen Fensteröffnungen mit starkem Rahmwerk kann eine Doppelverglasung (etwa 4–5 cm Luftschicht) von Vorteil sein oder einzusetzende Rahmen, die das zweite Glas aufnehmen (gut wegen Reinigung der Scheiben).


Literatur: [1] Strack, H., und Hitzig, F., Der innere Ausbau von Wohngebäuden, Berlin. – [2] Baukunde des Architekten, Berlin, Bd. 1, 2. Teil, S. 645 ff.

Weinbrenner.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 5.
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