Einlage

[242] Einlage. Diejenige Art der Wiederherstellung eines Strom- oder eines Grundbruchs, bei welcher der entstandene Kolk auf der Außendeichseite verbleibt, heißt Einlage (s. die Figur).

Diese Anordnung ist die beste, da der Kolk bald verlandet, verursacht aber insbesondere dann große Kosten, wenn der Kolk sich weit landeinwärts erstreckt und dadurch die Länge der herzustellenden Strecke eine große wird. Es wird deshalb vielfach die Durchdeichung, unter Umständen auch die Herstellung einer Auslage (s.d.) vorgezogen. – Ferner bezeichnet der Name Einlage ein Gebiet am linken Ufer der Nogat (einem von der Montauer Spitze abzweigenden Arm der Weichsel) oberhalb ihrer Mündung in das Frische Haff, in dem der Hauptdeich um mehrere Meilen zurückverlegt und durch einen Sommerdeich ersetzt wurde. In diesem Sommerdeich werden im Herbst eine Anzahl von Ein- und Auslässen durch Abtragen des Deiches hergestellt; das so gebildete Becken, die Einlage, hat den Zweck, Wasser und Eis des Flusses zur Zeit der Eisverstopfungen aufzunehmen, die sich leicht an der Mündung der Nogat ins Frische Haff bilden. Der Zweck wird jedoch nicht immer erreicht; einmal, weil im Laufe der Zeit eine Erhöhung des Bodens der Einlage durch Ablagerung von Sinkstoffen stattgefunden hat; sodann, weil das Eis sich unterhalb der Einlässe festsetzt und dadurch allmählich ihren Verschluß herbeiführt.

Frühling.

Einlage
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 242-243.
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