Limburgit

[164] Limburgit, Magmabasalt, feldspatfreie, vorwiegend aus Augit und Olivin bestehende, basaltähnliche, porphyrische oder dichte Gesteine der Tertiär- und Jetztzeit. Sie führen außer den Hauptgemengteilen noch eine sie teigartig umschließende oft glasartige Grundmasse, in der Magnet- und Titaneisen, auch Apatit in seiner Verteilung auftritt. Nephelin erscheint bei einigen Abarten als wesentlicher Gemengteil.

Die Limburgite sind meist spezifisch sehr schwer (spez. Gew. 2,9), im frischen Zustand schwarz, wenn dicht oder glasreich muschelig brechend und gewöhnlich sehr fest, bei umgewandeltem Olivin sogar zäh. Ihre chemische Zusammensetzung zeigt 40–43% SiO2, 8–23 Al2O3, 10–18% Fe2O3 + FeO, 5–12% MgO, 8–13% CaO, 2–5% Na2O, 0,5–2% K2O, Bei der Verwitterung werden zumeist die Olivine zuerst angegriffen und in serpentinähnliche Substanz umgewandelt, die Farbe des Gesteins wird heller, bräunlich, grünlich oder schmutziggrau. Kalk und Alkalien werden fortgeführt, das Eisenoxydul wird in Oxyd übergeführt und so allmählich das Gestein dem Zerfall und der vollständigen Umwandlung näher gebracht. Das Endprodukt ist ein sehr brauner eisenreicher Lehm oder Ton bei sehr tonerdereichen und ein kieselsäurehaltiges Eisenhydroxyd (Brauneisenstein) bei tonerdearmen Gesteinen. Auftreten in Gängen und Decken; Absonderung plattig bis säulenförmig.

Die Limburgite sind weitverbreitet in der mittelrheinischen Tiefebene, im Westerwald, Eifel, Hessen, Rhön, Böhmen u.s.w. Ihre Verwendung ist diejenige des Basaltes zu Kleinschlag, Pflastersteinen (nur bei großporphyrischen und glasarmen Arten zu empfehlen, im allgemeinen nicht sehr widerstandsfähig gegen Abnutzung), Prellsteinen bei säulenförmiger Absonderung. Das grusartige und lehmige Verwitterungsstadium dient zum Düngen leichter Böden, bei schwarzer Farbe auch zum Düngen der Weinberge.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 164.
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