Apatit [1]

[246] Apatit, chlor- und fluorhaltiges Kalkphosphat = 3 Ca3P2O8 + Ca (Cl, Fl)2 (40,92 oder 42,26% P2O5, 53,80 oder 55,55% CaO; 6,82 Cl oder 3,77 Fl), kristallisiert in langen hexagonalen Prismen oder Tafeln; meist derb, dicht, körnig, faserig, strahlig, knollig, traubig, erdig; Bruch muschelig, glas- und fettglänzend; nicht spaltbar; wasserklar, blaugrün (Moroxit), rot, gelblichgrün (Spargelstein); Härte 5, spez. Gew. 3,17–3,22; schwer schmelzbar; leicht löslich in Säuren. In mikroskopisch kleinen Kristallen (Nadeln und Säulchen) ein[246] unwesentlicher Gemengteil fast aller Eruptivgesteine (bis 0,5%), als Begleiter des Zinnsteins auf Erzgängen, dann in selbständigen Gängen in archäischen Schiefern und Gneisen, besonders im südlichen Norwegen (Snarum, Brevig, Arendal, Kragerö). – Phosphorit wird der dichte, erdige und feinfaserige, häufig durch kohlensauren Kalk verunreinigte Apatit genannt, der besonders in Nieren und Knollen im Nassauischen (Lahnphosphorit) mit Schalsteinen, dann in zahlreichen Kalksteinen, Mergeln und Schiefertonen vorkommt (Ost- und Westpreußen, Galizien, Podolien). Staffelit wird nieriger und traubiger Phosphorit von der Lahn genannt. Osteolith ist ein weißer, erdiger Phosphorit auf Klüften in Eruptivgesteinen. Sombrerit, ein durch Einwirkung von Sickerwasser aus aufgelagertem Guano in Apatit umgewandelter Korallenkalk, flammt von der Insel Sombrero. – In beträchtlichen Anhäufungen, besonders in den südnorwegischen Gängen wird Apatit und Phosphorit bergmännisch gewonnen und entweder sein gemahlen oder mit Schwefelsäure aufgeschlossen (Superphosphat) als Mineraldünger verwendet.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 246-247.
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