Apatít

[609] Apatít (v. griech. apatan, täuschen, weil der von Werner untersuchte Ehrenfriedersdorfer A. lange mit Schörl, Beryll etc. verwechselt wurde), Mineral, findet sich in hexagonalen, meist kurz säulenförmigen oder dick tafelartigen, auf- oder eingewachsenen Kristallen, sehr häufig in körnigen, faserigen oder dichten Massen (Phosphorit, s. d.). Er ist farblos oder licht grau, grün, blau, violett, rot, mit Glas- bis Fettglanz, durchsichtig bis kantendurchscheinend, Härte 5, spez. Gew. 3,2. Er besteht aus phosphorsaurem Kalk mit Chlor oder Fluor. Man unterscheidet danach Chlorapatit Ca5Cl(PO4)3 und Fluorapatit Ca5Fl(PO4)3, die häufig isomorphe Mischungen bilden. A. findet sich mikroskopisch als Gemengteil sehr vieler Felsarten, tritt auch häufig auf Gängen auf und bildet für sich allein beträchtliche Lagermassen. Im verwitterten Zustand ist er die Quelle des Gehalts der Ackererde an phosphorsauren Salzen. A. findet sich besonders bei Ehrenfriedersdorf in Sachsen, Zinnwald und Schlaggenwald in mehrere Zentner schweren Stücken, in Böhmen, am St. Gotthard, im Floitental (Tirol), auf Gehängen in Gabbro und Hornblendegesteinen in Norwegen und Kanada, auch in körnigem Kalk. Der spargelgrüne Spargelstein kommt im Talkschiefer des Greiner in Tirol vor, der blaue Moroxit auf der Erzlagerstätte von Arendal sowie im körnigen Kalk von Pargas in Finnland. Ein dichter kreideähnlicher A. ist der chlor- und fluorfreie Osteolith, der sich auf Klüften von Dolerit und Basalt, z. B. bei Ostheim in der Wetterau, findet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 609.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: