Lünette [1]

[243] Lünette (Setzstock, Brille, Hilfsdocke), s.v.w. Lagerbock für Stützung von Werkstücken und Werkzeughaltern (Bohrstangen) bei Drehbänken, Bohrbänken und Schleifmaschinen, um ein Ausbiegen durch Eigengewicht oder durch den Druck des Werkzeugs zu verhindern.

Man unterscheidet feststehende und laufende (mitgehende) Lünetten. Die laufenden Lünetten werden auf den Werkzeugschlitten selbst gespannt, um die Arbeitsstücke direkt hinter dem Werkzeug zu stützen, oder sind auch häufig mit dem Stahlhalter (Meißelhaus, Stichelhaus) zu einem Ganzen vereinigt (Werkzeugbüchse, Kastenwerkzeug). Die Lünetten kommen in folgenden Arten und Ausführungen vor:

Fig. 1, Lünette zum Einlegen zweiteiliger Lager, die häufig aus Holz hergestellt werden.[243]

Fig. 2, Kastenwerkzeug mit vier Werkzeugen und zwei Brillen.

Fig. 3 und 4, Lünetten mit einstellbaren Backen (für ganz große Drehbänke wendet man bis zu fünf einstellbare Backen an); der obere Teil dieser Lünetten ist hinten mit einem Scharnier und vorn mit einem Festspannbolzen versehen, um das Einlegen des Arbeitsstücks zu erleichtern; die Backen tragen bisweilen vorn Rollen zur Verminderung der Reibung.

Fig. 5, Lünette (laufende) mit nur zwei verstellbaren Backen zur Aufnahme des Werkzeugdrucks.

Fig. 6, Kastenwerkzeug mit zwei Werkzeugen w1 w2 und zwei verstellbaren Lünetten l1 l2.

Fig. 7, Lünette zur Stützung unbearbeiteter Werkstücke w, auf die der Ring (Brille) r aufgeschraubt wird, der sich in dem zweiteiligen Lünettenständer l dreht.

Fig. 8, Lünette (Hohldocke) zur Stützung außen bearbeiteter Werkstücke w am freien Ende beim Ausbohren. Vgl. a. Drehbank.

A. Widmaier.

Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3., Fig. 4., Fig. 5.
Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3., Fig. 4., Fig. 5.
Fig. 6.
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Fig. 7., Fig. 8.
Fig. 7., Fig. 8.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 243-244.
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