Solstitien

[147] Solstitien, Stellen in der Bahn der Sonne, an denen diese bei ihrer Bewegung von der Nord- zur Südhalbkugel und umgekehrt stillzustehen scheint. Das sind diejenigen Stellen, in denen die Sonne ihre nördlichste bezw. ihre nördlichste größte Abweichung vom Aequator erreicht.

Durch diese Punkte werden die Wendekreise des Steinbocks und des Krebses gezogen gedacht, welche die tropische Zone begrenzen. Durch Beobachtungen der Solstitien, die schon in frühesten Zeiten ausgeführt wurden, konnte man sowohl die geographische Breite eines Ortes als auch zugleich die Schiefe der Ekliptik, d.h. den Winkel, welchen die Ebene des Aequators mit der Ebene der Ekliptik einschließt, bestimmen. Diese Messungen des Altertums sind für die Theorie des Sonnensystems von großer Bedeutung geworden.

Ambronn.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 147.
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