Spiegeleisen

[182] Spiegeleisen, Bezeichnung für die 5–30% Mangan enthaltenden, zur Gattung des weißen Roheisens (s.d.) gehörigen Eisenlegierungen (s.d.).

Sie weisen ein Bruchgefüge mit spiegelnden, bei manchen Sorten bis zu mehreren Quadratzentimetern großen Flächen auf, deren Größe vom Mangangehalt und von den Abkühlungsverhältnissen abhängig ist. Man unterscheidet bisweilen Grobspiegel mit großen Spiegelflächen, Mangangehalt zwischen 6–15%; Kleinspiegel mit kleinen Spiegelflächen; Halbspiegeleisen mit schmalen Spiegelflächen und strahlenförmigem Gefüge der Bruchfläche; Saumspiegel mit Graphitausscheidung am Rande der Spiegelflächen. Das Spiegeleisen ist hart und spröde; in geschmolzenem Zustand ist es sehr dünnflüssig. Seine Herstellung erfolgt aus manganhaltiger, phosphorarmer Beschickung im Hochofen (s. Roheisen). Es wird als Zusatz bei verschiedenen eisenhüttenmännischen Verfahren verwendet; vgl. Eisen, Eisenlegierungen, Flußeisen, Schweißeisen, Stahl.

A. Widmaier.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 182.
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