A [2]

[2] A, in der Musik der Name eines der sieben Töne der Grundskala (Stammtöne) des modernen Musiksystems. Der Gebrauch der sieben ersten Buchstaben des Alphabets als Tonnamen ist wahrscheinlich byzantinischen Ursprungs und kam im 9.–10. Jahrh. als A B C D E F G A in Gebrauch (C D und G A als Halbtonschritte). Später verschob sich die Tonbedeutung der Buchstaben im Morgenland um eine Stufe nach der Höhe, im Abendlande (bereits im 10. Jahrh.) um eine Terz nach der Tiefe, so daß nun die Halbtonstufen zwischen E F und B C rückten (vgl. »B«). Als man (im 10. Jahrh.) zur Unterscheidung der gleichnamigen Töne verschiedener Oktavenlagen durch die Form der Buchstaben überging, wählte man für die tiefste Lage große Buchstaben, für die nächst höhere kleinere und für weiter folgende verdoppelte kleine Bild im Fließtext, zeigte aber bald die Verdoppelung lieber durch einen Verdoppelungsstrich an (, , ). Bei weiterer Ausdehnung des Tonsystems gab man noch höhern Tönen zwei und mehr Striche (daher die Namen: große, kleine, ein-, zwei- etc. gestrichene Oktave) und bezeichnete die unter der großen Oktave liegenden Töne mit einem Strich unter dem großen Buchstaben (A = Kontra-A); vgl. das Notenbeispiel:

Tabelle

Dabei rechnete man zunächst immer von A bis G in gleicher Form, erst im 17. Jahrh. kam die Oktaventeilung von C-H, c-h etc. auf. In Italien, Frankreich und Spanien heißt der Ton A jetzt la; über die zusammengesetzten ältern Namen A, la, mi, re etc. s. Solmisation. Nach dem eingestrichenen a (a1) wird in unsern Orchestern noch heute allgemein gestimmt, indem es zu dem d1 der Oboe eingestimmt wird. Über die Normaltonhöhe desselben s. Stimmung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 2.
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