Abkochen

[41] Abkochen (Absieden), das Kochen fester Substanzen mit Wasser, um sie in irgend einer Weise zu verändern oder um die in ihnen enthaltenen löslichen Stoffe auszuziehen. Die zu extrahierenden Stoffe müssen gut zerkleinert werden; man kocht über freiem Feuer oder im Dampfbad, in offenen Gefäßen oder im verschlossenen Dampfkochtopf (Papinschen Topf). Substanzen, die flüchtige Stoffe, z. B. ätherische Öle, enthalten, werden nur mit siedendem Wasser übergossen und bleiben im gut verschlossenen Gefäß 30 Minuten stehen. Die durch das A. erhaltene Flüssigkeit heißt Abkochung, Dekokt, Absud. Zur Bereitung eines pharmazeutischen Dekokts übergießt man die zerkleinerte Substanz in einer verschließbaren Zinnbüchse mit kaltem Wasser, hängt diese 30 Minuten in ein Wasserbad, koliert und preßt ab. Ein Teil Substanz soll zehn Teile Dekokt liefern. – Militärisch: die Zubereitung der warmen Mahlzeit im Lager oder Biwak.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 41.
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