Adsorption

[123] Adsorption (lat.), die Eigenschaft fester Körper, die sie umgebenden Gase an ihrer Oberfläche zu verdichten; jeder Körper bedeckt sich an der Luft oder in einem andern Gas mit einer verdichteten Gasschicht, die durch Adhäsion fest an ihm haftet und nur durch Erhitzen oder Putzen mit Alkohol, geglühtem Tripel, Kohlenpulver etc. entfernt werden kann. Diese A. hängt von der Größe der Oberfläche des Körpers ab und zeigt sich besonders bei porösen Körpern (Holzkohle), weil die Innenwände der unzähligen seinen Höhlungen eine außerordentlich große Oberfläche bieten. So verschluckt frisch geglühte Buchsbaumkohle 35 Raumteile Kohlensäure und 90 Raumteile Ammoniak. Durch die Verdichtung des adsorbierten Gases findet Erwärmung statt (vgl. Pyrophore und Feuerzeuge [Döbereiners Feuerzeugs]). Viele Körper adsorbieren Wasserdampf aus der Luft und verdichten ihn zu Wasser; feste Körper werden dadurch feucht und zerfließen endlich in dem Wasser, z. B. Pottasche, Chlorcalcium (hygroskopische Körper). Die auf Glas in feuchter Luft sich bildende Wasserhaut beeinträchtigt das elektrische Isolationsvermögen. Auch in Flüssigkeiten gelöste Körper (Salze, Farbstoffe) können durch feste Körper adsorbiert werden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 123.
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