Akustische Bewegungserscheinungen

[246] Akustische Bewegungserscheinungen. Ein zylindrischer Resonator, der auf den Ton einer Stimmgabel abgestimmt ist und vor der Mündung des Resonanzkästchens der Stimmgabel an Fäden hängt, wird angezogen, wenn man die Stimmgabel zum Tönen bringt.

Akustisches Reaktionsrad.
Akustisches Reaktionsrad.

Er wird abgestoßen, wenn man ihn genügend verstimmt. Befestigt man vier leichte, kugelförmige Resonatoren an den vier Armen eines leichten, auf einer Spitze schwebenden Kreuzes, so daß sie ihre Mündungen horizontal und tangential nach der gleichen Richtung kehren (s. Abbildung), so gerät der Apparat in dem der Richtung der Mündungen entgegengesetzten Sinn in Drehung, sobald man ihm den Resonanzkasten einer gleichgestimmten Stimmgabel nähert. Wenn nämlich ein Resonator tönt, so schwingen an seiner Mündung die Luftschichten abwechselnd aus und ein. Beim Austreten übt die Luft einen Rückstoß aus, und dieser ist größer als die entgegengesetzte Wirkung beim darauffolgenden Hineintreten der Luft, weil beim Austritte die Luft nicht nur horizontal fortgestoßen, sondern auch Luft von seitwärts angesaugt und in der Richtung der austretenden Luftmasse mitgerissen wird.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 246.
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