Alexĭus

[309] Alexĭus, einer der populärsten Heiligen, dessen Legende zum Volksmärchen geworden ist (bei Grimm, Bd. 2, S. 295), Sohn eines reichen Römers, soll um 410 unerkannt im Hause seines Vaters als Bettler unter der Treppe liegend gestorben sein. Ursprünglich griechisch und syrisch, ist die Legende im Abendland, wohin sie jedoch erst im 10. Jahrh. gelangt zu sein scheint, oft poetisch dargestellt worden, zuerst in Frankreich (wahrscheinlich von Thibaud de Vernon, 11. Jahrh.). Acht gereimte mittelhochdeutsche Behandlungen der Legende gab Maßmann heraus (»Sankt Alexius' Leben«, Quedlinb. 1843). Vgl. Goethes »Briefe aus der Schweiz«; »Romania«, Bd. 18, S. 299.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 309.
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