Allston

[352] Allston (spr. aolst'n), Washington, nordamerikan. Maler und Dichter, geb. 5. Nov. 1779 bei Waccamaw in Südcarolina, gest. 8. Juli 1843 in Cambridgeport bei Boston, vollendete in Cambridge bei Boston seine Studien und ging 1801 nach London, wo er die königliche Kunstakademie besuchte, begab sich 1803 nach Italien und kehrte 1809 nach Amerika zurück. Doch siedelte er schon 1811 wieder nach England über, gewann hier mit seinem Bild: Elias erweckt einen Toten den großen Preis der British Institution und wurde Mitglied der englischen Akademie. 1818 ließ er sich zu Cambridgeport nieder. Allstons historische Gemälde (Jakobs Traum, Elias in der Wüste) zeichnen sich durch liebevolle Ausführung und Größe der Intention aus. Mit Rücksicht auf seinen Anschluß an die Venezianer nennen ihn seine Landsleute den »amerikanischen Tizian«. Indessen gerät seine Auffassung nicht selten ins Theatralische und Manierierte, und in vielen seiner Gemälde, wie in der Hexe von Endor, im Feste des Belsazar etc., zeigt sich eine Hinneigung zum Mysteriösen und Grauenhaften. Von seinen poetischen Arbeiten sind die bekanntesten: das Gedicht »The sylphs of the seasons« (1813) und der Roman »Monaldi« (Boston 1842; deutsch, Leipz. 1843). Seine »Lectures on art« gab Dana heraus (New York 1850, 2 Bde.). Vgl. Flagg, Life and letters ot Washington A. (Lond. 1892).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 352.
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