Anamnēse

[480] Anamnēse (griech., »Erinnerung«), die Vorgeschichte einer Krankheit, sie berichtet, ob ein Leiden angeboren oder erworben ist; ob etwa eine Epidemie an dem Orte herrscht, wo der Kranke verweilt hat, ob die Krankheit neu entstanden ist, oder ob man es mit einem Rückfall zu tun hat; sie berichtet über viele Fragen, die durch objektive Untersuchung nicht entschieden werden können, und ist somit bei allen Krankheiten unentbehrlich. Noch wichtiger ist eine genaue A., wenn es sich bei plötzlichen Todesfällen u. dgl. um gerichtliche Feststellung der Todesursache handelt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 480.
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