Beil [1]

[572] Beil, Werkzeug zum Behauen von Holz, besteht aus einem breiten eisernen Blatt mit Stahlschneide und einem Ohr (Haube) für den seitwärts abgebogenen Helm oder Stiel. Es ist in der Regel einseitig zugeschärft und wird, je nachdem die Zuschärfung auf der rechten oder linken Seite des Arbeiters sich befindet, rechtes oder linkes B. genannt. Das B. ist kürzer als die Axt, die Schneide verhältnismäßig länger, der Stiel kurz. Das Breit-, Dünn- oder Zimmerbeil dient zum Ebnen der mittels der Zimmeraxt beschlagenen Flächen. Das kleinere Handbeil zum Behauen kleiner Hölzer, die man in der Hand halten kann, zum Einschlagen von Nägeln etc. Beim Schreiner- oder Tischlerbeil (deutsches Handbeil) ist die Schneide geradlinig mit einem nach der Stielseite hin verlaufenden starken Bogen. Über vorgeschichtliche Beile vgl. Osborne, Das B. und seine typischen Formen in vorhistorischer Zeit (Dresd. 1887); Fischer, Betrachtungen über die Form der Steinbeile auf der ganzen Erde (im »Kosmos«, Bd. 10). S. Metallzeit und Steinzeit.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 572.
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