Dacca

[403] Dacca (Dhaka), Division der britisch-ind. Provinz Bengalen, am Bengalischen Golf, 38,965 qkm mit (1901) 10,807,825 Einw. (darunter zwei Drittel Mohammedaner), eine im nördlichen Teil gewellte Ebene mit dichtem Dschangelwald, der zahlreiche Raubtiere beherbergt, von zahlreichen Flußläufen durchzogen, im SW. vom Brahmaputra und Ganges, im O. von der Megna begrenzt. Zur Regenzeit überflutet, so daß Dörfer und Städte auf künstlichen Erhöhungen inselartig herausragen, bringt der Boden reiche Ernten von Reis (D. ist die Kornkammer Bengalens), Jute und Baumwolle. Eingeteilt wird der Regierungsbezirk in die Distrikte D., Faridpur, Bakargandsch und Maimensingh. – Die gleichnamige Hauptstadt, zugleich des Distrikts D. (7241 qkm mit [1891] 2,420,656 Einw.), an der Buriganga, die den Brahmaputra mit dem Ganges verbindet, und an der Eisenbahn Naraingandsch-Maimensingh, war als Sitz der mohammedanischen Herrscher von Bengalen (seit 1610) eine der volkreichsten Städte Indiens, zählte 1800 noch 200,000 Seelen, sank dann nach Vernichtung der berühmten Musselinindustrie schnell, hatte aber 1901 wieder 90,679 Einw. (darunter fast die Hälfte Mohammedaner). Ein großer Teil der ehemals weit ausgedehnten Stadt ist verfallen und von Dschangeldickicht überwachsen; imposante Ruinen sind noch immer der Palast Lalbagh und die schöne Katra-Moschee.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 403.
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