Dakiki

[422] Dakiki, einer der namhaftesten persischen Dichter vor Firdosi, hat seinen Namen besonders dadurch verewigt, daß er im Auftrag des Samanidenfürsten Nûch ben Manßûr (976–997) die erste dichterische Bearbeitung der altiranischen Königssagen begann, die später von Firdosi in vollendetster Weise zum Abschluß gebracht wurde. D. hatte 1000 Verse aus der Geschichte des Guschtâsp vollendet, als er durch die Hand seines Geliebten, eines Türkenknaben, einen jähen Tod fand. Er hat außerdem Kassiden (Lobgedichte) zum Preis der Samaniden gedichtet und in Ghaselen, die deutlich seine zoroastrische Gesinnung verraten, den Wein und die Liebe verherrlicht, Seine Gedichte finden sich, mit metrischer deutscher Übersetzung, in Ethés »Rûdagîs Vorläufer und Zeitgenossen« (in den »Morgenländischen Forschungen«, Leipz. 1875).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 422.
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