Dalmatĭka

[430] Dalmatĭka, aus Dalmatien stammendes langes weißes Oberkleid mit Ärmeln, der römischen Tunika ähnlich, ward seit Diokletian von den römischen Kaisern getragen und vom Papst Silvester I. (um 320) als Amtskleid der Diakonen (daher auch diaconale genannt) eingeführt: ein seidener Überwurf mit kurzen Ärmeln, früher ganz geschlossen, so daß er über den Kopf angezogen wurde; jetzt an den Seiten mit einem tiefen Einschnitt versehen (s. Abbildung).

Dalmatika (Figur des 14. Jahrhunderts).
Dalmatika (Figur des 14. Jahrhunderts).

Die Farbe richtet sich nach den Vorschriften der Liturgie für die verschiedenen Fest- und Sonntage. Eine weiße D. gehörte früher zu den Pontifikalgewändern des Bischofs und eine von dunkelm violetten Seidenstoff zum Krönungsornat der deutschen Kaiser, z. B. die berühmte Kaiserdalmatika in der Sakristei der Peterskirche zu Rom.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 430.
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