Dautzenberg

[546] Dautzenberg, Johan Michael, fläm. Schriftsteller, geb. 6. Dez. 1808 zu Heerle im Limburgischen, gest. 4. Febr. 1869 in Elsene, versah erst eine Schreiberstelle, war dann Hilfsschullehrer an verschiedenen Orten und erhielt endlich 1839 einen Posten bei der Société générale in Brüssel. D. gehörte zu den tüchtigsten Kämpfern für die flämische Sprache und war zugleich einer derjenigen, die alles Heil für dieselbe nur in dem innigsten Anschluß an Deutschland erblickten. Sein bekanntestes Werk ist das »Volksleesboek« (Brüssel 1854), das er ebenso wie die »Verhalen uit de geschiedenis van België« (Gent 1856, 3. Aufl. 1867) gemeinsam mit van Duyse verfaßte, und das vier Preise davontrug. Auch als Übersetzer aus dem Französischen und Deutschen ins Flämische war er tätig, wie er umgekehrt Nolet de Brauweres Gedicht »Das große deutsche Vaterland« (1857) aus dem Flämischen ins Deutsche übertrug. Seine Gedichte gab teils er selbst (Brüssel 1850), teils nach seinem Tode sein Schwiegersohn Frans de CortVerspreideen nagelatene gedichten«, das. 1869; 2. Aufl. 1875) heraus. 1857 begründete er die pädagogische Zeitschrift »De Toekomst«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 546.
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