Decĭus [2]

[566] Decĭus, C. Messius Trajanus D., der erste in der Reihe der durch militärische Vorzüge ausgezeichneten römischen Kaiser aus den Donauländern, regierte 249–251 n. Chr. Zu Budalia in Niederpannonien geboren, wurde er von dem Kaiser Philippus Arabs 245 mit der Kriegführung gegen die Goten in Dakien und Mösien beauftragt, aber von seinem Heer gezwungen, selbst den Purpur anzunehmen. Er besiegte seinen Vorgänger bei Verona, gewann auch über die Goten einige Vorteile, wurde dann aber von ihnen 251 bei Abrittus in Niedermösien entscheidend geschlagen und fand nebst seinem gleichnamigen Sohn, den er zum Cäsar ernannt hatte, den Tod. Er wat bemüht gewesen, die Zustände des Reiches zu verbessern und in Rom die gute alte Sitte wiederherzustellen,[566] weshalb er auch die Zensur in der alten Weise erneuern wollte; im Zusammenhang damit verfolgte er das Christentum als eine Neuerung und ließ 250 viele Christen hinrichten, was für ihn selbst die Folge hatte, daß er von den christlichen Schriftstellern im Widerspruch mit den heidnischen als grausamer Tyrann geschildert wird.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 566-567.
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