Deckadressen

[568] Deckadressen im Telegrammverkehr über die transatlantischen Kabel verdanken ihre Entstehung dem Beftt eben der Kabelgesellschaften, durch Gewährung von Tarifermäßigungen ihren Kabeln möglichst viel Telegramme zuzuführen. Wird z. B. der Compagnie française des câbles télégraphiques unter einer mit dieser Gesellschaft verabredeten Deckadresse ein Telegramm aus Deutschland in Brest zugeführt, so erstattet die Gesellschaft dem Ausgeber die Gebühren für die Strecke bis Brest und gibt den Namen und Wohnort des amerikanischen Adressaten statt mit zwei Wörtern nur als ein einziges verabredetes Wort nach Amerika weiter, auch lassen die Kabelgesellschaften vielfach solche Wörter, die im Bereiche des internationalen Telegraphenvertrags als chiffrierte Sprache taxiert werden, noch als verabredete Sprache durch.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 568.
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