Deggendorf

[585] Deggendorf, unmittelbare Stadt im bayr. Regbez. Niederbayern, links an der Donau, über die hier eine 345 m lange eiserne Brücke und eine Eisenbahnbrücke führen, an der Mündung des Bogenbaches, Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Rosenheim-Eisenstein und der Lokalbahn D.-Metten, 312 m ü. M., hat 4 katholische und eine evang. Kirche, unter erstern die Wallfahrtskirche zum heiligen Grab, Realschule, Präparandenschule, landwirtschaftliche Winterschule, Institut der Englischen Fräulein, Waisenhaus, Irrenanstalt, Pflegeanstalt für weibliche Kretinen und Unheilbare, Landgericht, Bezirksamt, Forstamt und zählt (1900) 6853 meist kath. Einwohner, die Fabrikation von Zündhölzern und Steinzeugröhren, Gerberei, Wachsbleicherei, Wollspinnerei, Bierbrauerei und Schiffahrt betreiben. In der Nähe das Bergschloß Natternberg, das Schloß Egg und das Benediktinerstift Metten (s.d.). Zum Landgerichtsbezirk D. gehören die sieben Amtsgerichte zu Arnstorf, D., Grafenau, Hengersberg, Osterhofen, Regen u. Viechtach. – 1337 wurden hier sämtliche Juden ermordet. 1743 ward D. von den Österreichern unter Khevenhüller in Brand geschossen; 1822 brannten 204 Gebäude ab.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 585.
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