Derkĕto

[655] Derkĕto, die nämliche Gottheit wie Atargatis (d. h. Attäār oder Astarte des Hate, s. Astarte [am Schluß]), welche die »syrische Göttin« (Dea Syria) schlechthin genannt wird, und deren Kultus in Nordsyrien, hauptsächlich in Bambyke (Mabbug) oder Hierapolis blühte. Ebendiese Göttin hatte unter diesem ihrem aramäischen (etwas korrumpierten) Namen D. eine zweite Hauptkultusstätte in Askalon. Herodot[655] (1,105) nennt ihren im 7. Jahrh. v. Chr. von den Skythen geplünderten Tempel einen Tempel der Aphrodite Urania und bemerkt dazu, der Tempel in Askalon sei der älteste unter allen Tempeln, so viele deren diese Göttin besitze; sowohl der Tempel in Cypern als der auf Kythera sei von hier aus gegründet worden. Wie in Bambyke, waren auch in Askalon der Göttin D. die Fische heilig, ja sie wird selbst mit einem Fischleib dargestellt (vgl. Dagon). Einen Tempel der D. in Aschtaroth-Karnaim zerstörte Judas Makkabäus. Nach griechischen Sagen galt D. für die Mutter der Semiramis, die sie mit einem syrischen Jüngling zeugte.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 655-656.
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