Hiërapŏlis

[312] Hiërapŏlis, 1) im Altertum Stadt in Großphrygien, zwischen dem Lykos und Mäander, mit Kybeledienst und berühmten Thermen, die große Massen von Travertin absetzen und damit einen Teil der alten Stadt überdeckt haben. Schon zu Paulus' Zeiten existierte in H. eine Christengemeinde. Trümmer (Theater, Bäder, Gymnasium) beim heutigen Tambuk-Kalessi. Vgl. Humann, Cichorius u. a., Altertümer von H. (Berl. 1898). – 2) Stadt in der syrischen Landschaft Kyrrhestika, an der großen Straße von Antiochia nach Mesopotamien, syrisch Mabog, griechisch Bambyke genannt und durch Seleukos Nikator umgetauft, berühmt durch den Kult des weiblichen Naturprinzips, der Derketo (s. d.), deren prachtvoller Tempel reiche Schätze enthielt, die Erassus plünderte. H. wurde von Konstantin d. Gr. zur Hauptstadt der neuen Provinz Euphratensis gemacht. In den Kriegen der Byzantiner wird es noch öfters erwähnt, verfiel aber bald. Ruinen beim heutigen Bumbud sch.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 312.
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