Hierapŏlis

[363] Hierapŏlis (a. Geogr.), 1) reiche Stadt in Phrygien, auf einem Berge zwischen dem Lykos u. Mäander, mit Tempel der Kybele, großen Krappfärbereien u. Marmorbrüchen; die Gegend enthielt heiße Quellen (die noch jetzt alles versteinern) u. Bäder; eine Höhle (Plutonion) hauchte verpestende Dünste aus; H. war die Vaterstadt des Epiktetes; der Apostel Paulus stiftete hier eine christliche Gemeinde, deren erster Lehrer Epaphras[363] war, u. der Apostel Philippus litt hier den Märtyrertod; jetzt Pambuk Kalessi; 2) Stadt in der Provinz Kyrrhestike (Syrien), am Sangas, hieß erst Mabog u. wurde von Seleukos Nikator H. genannt, weil hier der berühmte Tempel der Derketo od. Atargatis stand, u. wurde nachmals Hauptstadt der Provinz Euphratensis; der Tempel war so reich, daß der Römerfeldherr Crassus, der sich H. bemächtigte, mehrere Tage brauchte, um die Schätze wiegen zu lassen; H. war außerdem durch Handel, bes. aber wegen ihres Baumwollenbaues bekannt; Ruinen, j. Bambig od. Mambedsch.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 363-364.
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