De Troy

[686] De Troy (spr. trŭá), Jean François, franz. Maler, geb. 27. Jan. 1679 in Paris, gest. 24. Jan. 1752 in Rom, Schüler seines Vaters, des Porträtmalers François D. (1645–1730), ging nach Italien, wo er bis zu seinem 27. Jahr blieb, und wurde nach seiner Rückkehr auf Grund einer Darstellung der Niobe und ihrer getöteten Kinder Mitglied und 1719 Professor der Akademie. 1738 wurde er Direktor der französischen Akademie in Rom. Er hat eine große Zahl von mythologischen, biblischen und historischen Gemälden für Kirchen und Schlösser geistvoll, aber flüchtig und ohne Wahrheit ausgeführt. Hauptbilder: das Kapitel der Ritter des Heiligen Geistes, im Louvre zu Paris; die Pest, in Marseille. Ungleich wertvoller und kulturgeschichtlich wichtiger sind seine anmutigen Genrebilder aus der Gesellschaft seiner Zeit, die zu den liebenswürdigsten Schöpfungen der Rokokozeit gehören: das Austernfrühstück, im Schloß zu Chantilly; das Frühstück, im Museum zu Berlin; die Liebeserklärung, im königlichen Schloß daselbst.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 686.
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